Ein Vergleich der Dateiformate OBJ und DAE.
Sowohl DAE- als auch OBJ-Dateien enthalten 3D-Modelldaten, aber die Strukturierung der Daten und die Fähigkeiten beider Formate unterscheiden sich erheblich. Daher werden wir hier beide Dateiformate durchgehen, ihre Funktionen und Einschränkungen vergleichen und uns schließlich ansehen, wie man das am besten geeignete Format für eine bestimmte Aufgabe auswählt.
Struktur
DAE-Dateien speichern die 3D-Daten in einem strukturierten XML-Textdateiformat, wodurch sich die Funktionen des Formats relativ einfach erweitern lassen, ohne die Kompatibilität mit vorhandener Software zu beeinträchtigen. Die strukturierte Natur des Formats ermöglicht eine effiziente Datenspeicherung und Wiederverwendung innerhalb der Datei.
Sie haben beispielsweise eine 3D-Szene mit zwei identischen Bäumen. Mit dem DAE-Format müssen Sie nur die 3D-Geometrie für einen der Bäume speichern. Die Geometrie, also die Tausenden von Dreiecken, aus denen der Baum besteht, wird einmal gespeichert. Der zweite Baum kann mit einer „Referenz“ auf den ersten Baum und einer Transformation gespeichert werden, um die Position des zweiten Baums innerhalb der 3D-Szene anzupassen, ohne die Dreiecke zu duplizieren.
Im Vergleich dazu ist das OBJ-Format eine einfache Textliste von 3D-Elementen, seien es Scheitelpunkte, Normalen, Texturkoordinaten oder Flächen. Die gesamte 3D-Geometrie wird als Reihe aufeinanderfolgender 3D-Elemente dargestellt. Daten können in einer OBJ-Datei nicht wiederverwendet werden, was zu großen Dateigrößen führt, wenn ähnliche Objekte wiederholt im 3D-Raum gespeichert werden.
Unterstütztes Material
Materialdefinitionen werden in der DAE-Datei gespeichert. Diese Materialien werden verwendet, um die Farbe und das Erscheinungsbild der 3D-Geometrie beim Rendern zu bestimmen. Obwohl OBJ-Dateien Materialien unterstützen, werden die Materialdaten nicht in der OBJ-Datei selbst gespeichert. Sie werden stattdessen in einer separaten MTL-Datei (Material) gespeichert, die häufig mit der OBJ-Datei bereitgestellt wird.
Sowohl DAE- als auch OBJ-Dateien unterstützen Texturen und diese werden als separate Bilddateien gespeichert, auf die in den DAE- oder MTL-Dateien verwiesen wird.
Ein 3D-Stuhl, gespeichert als OBJ-Datei
Ein texturiertes Trooper-Modell im DAE-Format
Ein Soldatenmodell wurde als OBJ-Datei mit Texturen gespeichert
Bearbeitung
Sowohl das DAE- als auch das OBJ-3D-Format werden von 3D-Bearbeitungsanwendungen weithin unterstützt und es ist üblich, dass für beide Formate sowohl Import- als auch Exportoptionen verfügbar sind. Da das OBJ-Format ein viel älteres Format ist, hat es möglicherweise einen Vorteil, wenn es darum geht, welches Format die meiste Unterstützung bietet.
Sie bieten zwar ähnliche 3D-Modellfunktionen, das entscheidende Merkmal des DAE-Formats ist jedoch die Unterstützung von Animationen, die beim OBJ-Format fehlt. Dies kann sich auf die Wahl des verwendeten Formats auswirken.
Dateigröße
Da beide Formate ihre 3D-Daten in einem reinen Textdateiformat speichern, werden sie bei der Speicherung großer oder komplexer 3D-Modelle wahrscheinlich sehr groß. Aufgrund der einfachen einzeiligen Speicherung der 3D-Elemente hat das OBJ-Format den Vorteil geringfügig kleinerer Dateigrößen, wenn das 3D-Modell keine sich wiederholende Geometrie enthält.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl das DAE- als auch das OBJ-Format komplexe 3D-Modelle zusammen mit ihren Materialien und Texturen speichern können. Das DAE-Format hat den Vorteil, dass es Animationen speichern kann, wenn Sie 3D-animierte Modelle erstellen möchten. Das OBJ-Format ist möglicherweise vorzuziehen, wenn Ihre 3D-Bearbeitungssoftware das DAE-Format noch nicht unterstützt.
